Haus in der Toskana & Freunde finden

Die Preise sind im Vergleich zu Deutschland relativ günstig und es gibt sehr interessante Angebote. So macht das Arbeiten Spaß.

Ich lerne Land und Leute immer besser kennen, komme in Häuser, Villen hinein, die sonst keiner sieht, höre Geschichten, die sonst keiner hört. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Bücher schreibe? Hier gibt es immer neue Geschichten dafür.

Der Beruf, den ich in Deutschland gelernt und für 15 Jahre ausgeübt habe ist Tischlerin, genau genommen Modelltischlerin, Restauratorin, Steinmetzin. Ich liebe alte Häuser, habe mehrere mit restauriert. Ich liebe Baustellen, zu sehen, wie Neues aus Altem entsteht, mit Behutsamkeit und Respekt restauriert. Und ich übernehme dafür gern die Baubetreuung. Das heißt konkret, dass ich mich auch nach dem Kauf um alles kümmern kann, wenn das gewünscht wird, vorzugsweise im Winter, da im Sommer meine Feriengäste den Vorrang haben.

Mein kleines Dorf heißt Sant’Ermo und wir sind circa 120 Einwohner (+ 46 Katzen und 22 Hunde). Es ist für mich der schönste Ort der Welt. Es ist meine neue Heimat, der Platz wo mein Herz schlägt. Egal wo ich ab und zu meine Zeit verbringe und genieße, nach ein paar Tagen zieht es mich wieder mit aller Macht zurück und ich warte auf den Moment, hier auf meiner Terrasse zu sitzen. Als ich 2005 hierherzog, gab es zwei Einkaufsläden, die von alten Damen betrieben wurden und eine Bar. Die gibt es nicht mehr, denn die Jungen ziehen vom Dorf weg. Sie arbeiten oft in den Städten. Die kleinen Orte laufen Gefahr auszusterben. Geld, um Häuser zu restaurieren, ist nicht genug da. Wer hat das Geld und wer wohnt gern auf dem Lande? Die stadtgestressten, zu Recht in die Toskana verliebten, ruhebedürftigen Ausländer. Dieses kleine Dorf, das in seinen besten Zeiten über 750 Einwohner hatte, möchte ich gemeinsam mit seinen Bewohnern wieder auferstehen sehen. Und auch die in der Umgebung.

Seit über 20 Jahren habe ich mit Immobilien zu tun. Meine Hauptarbeit hier war zunächst die Arbeit mit Ferienwohnungen. Die Gäste verbringen hier die schönste Zeit ihres Jahres. Mir ist es wichtig, sie glücklich zu machen, wir haben viel Freude miteinander. Die Arbeit mit Immobilien war zunächst eine Nebenarbeit. Viele nette Kunden, doch die Arbeit ist viel mühsamer. Am wichtigsten ist es, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Immerhin sind große Träume und viel Geld im Spiel, alles dauert lang, in Italien ticken die Uhren anders. Doch bei allen Herausforderungen, die diese Arbeit mit sich bringt, meine Einstellung dazu ändert sich gerade und das hat mit dem nächsten Grund zu tun, dem ich alles andere unterordne.

Auswandern. Das Haus ist fertig, der Traum erfüllt und… sich dann alleine fühlen!? Nun bin ich sowieso hierher gepurzelt und es war nicht mein Traum so wie es bei Ihnen wohl der Fall ist. Ich bin noch damit beschäftigt, zwei lebhafte Jungs in ihre Zukunft zu begleiten und kann nicht über Langeweile klagen. Doch habe ich im Laufe der Zeit einige wieder zurück in ihr Heimatland gehen sehen, vor allem ältere Menschen. Sie haben sich hier allein gefühlt. Sie hatten sich bemüht, Kontakte zu finden, das war auch nett und ging irgendwie, aber wirkliche Freundschaften waren nicht entstanden. Nun, dass könnte sowohl mir als auch anderen Menschen, die sich hier ansiedeln, genauso passieren. Und das wäre doch arg schade! Man lebt endlich seinen langgehegten Traum und merkt dann, dass alles perfekt ist, nur… das Wichtigste fehlt, persönliche Kontakte, Menschen, die man mag, mit denen man sich austauschen kann, denen man vertraut und die da sind wenn man sie braucht.